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Märchen und Realität


Touristinformation
Schlossplatz 5
97816 Lohr a.Main
Telefon: 0 93 52-84 84 65
Fax: 0 93 52/848-8-465
tourismus@ lohr.de

Öffnungszeiten:
April - Oktober
Montag-Freitag 09:00-17:30
Samstag 10:00-13:00
November - März
Montag-Freitag 10:00-17:00

Im Jahr 1986 entdeckte der Lohrer Apotheker und Historiker Dr. Karlheinz Bartels, dass im Märchen "Schneewittchen und die sieben Zwerge" einige Parallelen zu Lohr und seiner Stadtgeschichte zu finden sind. Daraufhin stellte er nach intensiven Recherchen die These auf, dass, falls es ein historisches Vorbild für Schneewittchen gab, diese eine Lohrerin gewesen sein muss.

Seine Schneewittchengeschichte nannte Dr. Bartels schon 1986 einen Beitrag „Zur Fabulologie des Spessarts“. „Fabulologie“ war eine scherzhafte Wortschöpfung von Dr. Bartels, mit der er sich und seinen Mitfabulologen den Freiraum schuf, den sie brauchten, um Dinge zu beweisen, die man in der Welt der Wissenschaft eben gerade nicht beweisen kann. Etwa, dass Schneewittchen eine Lohrerin ist! Das Wort „Fabulologie“ hat nichts mit „fabulieren“ zu tun, wie manche meinen. „Fabulologie“ ist ein Mixtum aus „Fabula“ (lateinisch; das Märchen) und „logos“ (griechisch: Wissenschaft, Lehre). Vielleicht sogar noch mit einem „lo“ aus dem Namen Lohr in der Wortmitte! Heraus kam jedenfalls ein Wort, das es bis heute in keiner Sprache der Welt gibt. Auch nicht in der Märchenforschung! „Fabulologie“ ist ein Neologismus! Mit diesem Bartel’schen Augenzwinkern sollten Sie daher die folgenden Erläuterungen lesen.

So ist gemäß dieser „fabulologistischen Methode“ von Dr. Bartels das Freifräulein Maria Sophia Margaretha Catharina von Erthal, geboren 1725 im Lohrer Schloss, das historische Vorbild für Schneewittchen: Hierfür sprechen mehrere Tatsachen:

Die Brüder Grimm

"Märchen noch so wunderbar, Dichterkünste machen's wahr."

Die "Märchenbrüder" lebten lange Zeit in der Nähe von Hanau (ca. 50km Entfernung). Es besteht also durchaus die Möglichkeit, dass die beiden von den Begebenheiten in Lohr gehört hatten.


Die Familienkonstellation

"So nahm sich der König eine andere Gemahlin, aber sie war stolz und übermütig und konnte Schneewittchen nicht leiden."

Maria Sophias Vater war der kurmainzische Oberamtsmann Philipp Christoph von Erthal. Dieser heiratete, nach dem frühen Tod seiner ersten Ehefrau ein zweites Mal. Die neue Frau soll herrschsüchtig gewesen sein und ihre Stellung zum Wohl ihrer Kinder aus erster Ehe ausgenutzt haben.


Der Spiegel und der gläserne Sarg

"Die Stiefmutter hatte einen wunderbaren Spiegel, vor den sie trat und sich darin beschaute. Sie sprach: Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land?"

In Lohr wurden früher Gläser und Spiegel hergestellt und in die ganze Welt verschifft. Diese große Spiegelmanufaktur war Eigentum von Philipp Christoph von Erthal, Vater von Schneewittchen. So ist auch heute im Spessartmuseum noch ein Spiegel mit Inschriften wie zum Beispiel "Armour Propre" (=Selbstliebe) ausgestellt.


Der wilde Wald

"So lauf hin, du armes Kind, sprach der Jäger, die wilden Tiere werden dich bald gefressen haben."

Räuber, Wegelagerer und wilde Tiere - der Spessart galt früher nahezu als Paradies für die gefährlichen Banden, bedingt durch die häufige politische Zersplitterung.


Die sieben Zwerge hinter den sieben Bergen

"Sie lief und rannte über die sieben Berge, über spitze Steine und Dornen. Am Abend kam sie an ein kleines Häuslein, in dem alles klitzeklein und fein war."

Im Biebergrund, ein angrenzender Bezirk an den damaligen Herrschaftsbereich um Lohr, wurde früher Bergbau betrieben. In die Bergwerke hinab fahren mussten die Kinder oder die Kleinwüchsigen, bucklig von der schweren Arbeit im engen Stollen. Um zu diesen Bergwerken zu kommen, müssen sieben Berge überquert werden.

Wenn Sie mögen, können Sie den Fluchtweg von Schneewittchen heute noch laufen.


Zum Thema Fabulologie:


Das "Lohrer Schneewittchen"
Zur Fabulologie
eines Märchens
von Dr. Wolfgang Vorwerk

Das wahre Schneewittchen
Die Genese des Märchentextes
von Dr. Theodor Ruf

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